Unser Zugpferd ist der Noriker!

Der Noriker ist ein kräftiges, bewegliches und reaktionsfähiges Pferd, das nicht die Nerven verliert und deshalb gerade im Alpenraum nicht zuletzt zum Holzrücken unentbehrlich war. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts nahm die Zahl der Pferde parallel zur rasanten Entwicklung der Landwirtschaftstechnik immer mehr ab. 1960 waren jedoch immer noch 82 % der österreichischen Pferde Noriker. 1968 wurden in Österreich 34.510 Noriker gezählt, 1978 verminderte sich deren Bestand um drei Viertel. Durch den vermehrten Einsatz im Sport- und Freizeitbereich (Reiten und Fahren) hat der Noriker wieder neue Bedeutung gewonnen und ist dank der ländlichen Reitergruppen nicht ausgestorben. Heute ist diese starke Rasse gerade bei Brauchtumsveranstaltungen kaum wegzudenken und erfreut sich größter Beliebtheit im Reit- und Fahrsport.


www.Bildergalarie.net / Fotografiert von Marco Scheidecker

Der Name „Noriker“ stammt von der ehemaligen römischen Provinz Noricum, das ungefähr das heutige Staatsgebiet Österreichs umfasste. In Juvavum soll ein Schlag guter Pferde existiert haben, der im Mittelalter auch als Streitross Verwendung fand. 1565 kam dann die Salzburger Zucht unter die Kontrolle der Fürst-Erzbischöfe, die auch das erste Stutbuch anlegten. Es wurden spanische und burgundische Hengste importiert, die Größe und Eleganz in die Rasse brachten. Salzburg war und bleibt das Hauptzuchtgebiet dieser gutmütigen und einsatzfreudigen Kaltblutrasse, und führt nach Bestimmungen der EU das Ursprungszuchtbuch.

Norikerbestand Österreich 2005

4501 Zuchtstuten
3771 Mitglieder
185 Deckhengste


Linien:

Die heutige Noriker-Rasse gründet sich auf fünf Hengst-Linien:

Vulkan: seit 1887; leichter Ramskopf, derberer Adel; etwa 50 % der Hengste stammen von dieser Linie ab.

Nero: seit 1933; mehr Gangvermögen, leichtere Pferde

Diamant: seit 1903; leichter Noriker, ausdrucksstarke Augen und besondere Trittsicherheit

Schaunitz: seit 1888; großer und arbeitseifriger Noriker

Elmar: seit 1896; bunte Tigerschecken, eine der letzten bunten Linie; noch immer andalusisches Blut; Ramskopf, spät-reifer

An den Pferdenamen ist – zumindest bei Hengsten - auch heute noch erkennbar auf welche Linie sie zurückführen.